Für die Entsorgung von Klärschlamm hat sich mittlerweile die Verbrennung als ideal erwiesen
Unternehmen und Kommunen produzieren Abwasser. Meist werden sie in der Kläranlage aufgefangen und aufbereitet, die für diese Region zuständig ist. Andererseits gibt es auch Unternehmen, bei denen so viel Gefahrenstoffe freigesetzt werden, dass sie eine gesonderte Anlage dafür brauchen. Wird Abwasser aufbereitet, dann entsteht dabei Klärschlamm. Klärschlamm ist das, was übrig bleibt, wenn die Aufbereitung von Wasser abgeschlossen ist. Während das Wasser erneut dem natürlichen Kreislauf zugeführt wird, enthält der Klärschlamm alle organischen und chemischen Reste, die man ihm vorher entzogen hat.
Früher war die Landwirtschaft ein wichtiger Abnehmer für Klärschlamm. Er wurde auf den Feldern als Dünger eingesetzt, da er viele Mineralien enthielt. Diese sind sehr gut geeignet, um den Boden wieder mit wertvollen Bestandteilen aufzufüllen. Eines davon ist zum Beispiel Phosphor. Leider hat sich die landwirtschaftliche Verwendung als problematisch erwiesen. In den Regionen, wo eine solche Art der Verwertung stattgefunden hat, sickerten unerwünschte Giftstoffe in den Boden. Dort haben sie teilweise das Grundwasser und das Erdreich für lange Jahre verseucht. Ein zu hoher Preis, den die Gesellschaft für die Entsorgung zahlen musste. Aus diesem Grund wird von der landwirtschaftlichen Verwendung immer mehr abgesehen, da das Risiko einfach zu hoch ist. Zudem hat die Gesetzgebung strengere Vorschriften erlassen, deren Einhaltung eine zu hohe Herausforderung für viele Betriebe ist.
Verbrennung von Klärschlamm als optimale Lösung
Für die Entsorgung von Klärschlamm hat sich mittlerweile die Verbrennung als ideal erwiesen. Hierfür wird der Schlamm von der Kläranlage in eine spezielle Anlage gebracht. Dort kann man ihn auf zwei verschiedenen Wegen thermisch verarbeiten. Eine Form ist die Monoverbrennung, die andere ist die Mitverbrennung.
Erstere Form der Klärschlammverbrennung hat den Vorteil, dass vorher das Phosphor aus dem Schlamm gelöst wird, um es für den Wirtschaftskreislauf zurück zu gewinnen. Mit Hilfe von Säuren und Laugen werden Phosphor und andere Schwermetalle heraus gelöst. Auf diesem Wege können circa 90% des Phosphors wieder verwertet werden.
Der Rest wird in eine Verbrennungsanlage gebracht und dort in Rauch aufgelöst. Künftig wird wohl dieser Weg der Standard sein. Er ist wesentlich sauberer für die Umwelt und bietet auch wirtschaftliche Vorteile. Denn mit der Verbrennung entsteht auch Wärme und diese lässt sich für andere Zwecke gut verwenden. Gut möglich, dass die Klärschlammentsorgung in der Zukunft einen kleinen Beitrag dazu leisten kann Brennstoffe wie Gas, Kohle oder Öl ein stückweit zu ersetzen. Das würde zwar nicht das Ende der steigenden Kosten bei den Energiepreisen bedeuten, aber dennoch wäre es eine sinnvolle Form der Verwertung.
Klärschlammentsorgung – aktuelle Lage
Aufgrund von geänderten gesetzlichen Vorgaben bei den Umweltschutzvorschriften, hat der Bedarf von Verbrennungsanlagen erheblich zugenommen. Kaum ein landwirtschaftlicher Betrieb ist noch bereit die vielen Tonnen Klärschlamm zu verwerten, die von der Gesellschaft freigesetzt werden. Auf der anderen Seite gibt es noch nicht ausreichend Kapazitäten, um eine Monoverbrennung durchzuführen. Somit steigen aktuell die Preise, da die Nachfrage höher ist als das Angebot. In den folgenden Jahre ist wohl davon auszugehen, dass vermehrt Investitionen in passende Verwertungsanlagen getätigt werden.
Momentan wird daher noch verstärkt auf die Mitverbrennung zurückgegriffen. Hierbei wird der Klärschlamm einfach im Kohlekraftwerk oder anderen Verbrennungsanlagen mit zugegeben. Leider wird dabei keinerlei Phosphor zurückgewonnen, so dass dies auf Dauer keine ideale Lösung ist.