Was ist ein Bodenanker / Erdanker?

Ein Erdanker ist ein geotechnischer Anker zum Halten von Zuglasten. Diese Bodenanker können auch als mechanische Anker oder Schlaganke bezeichnet werden. Erdanker sind eine revolutionäre Verankerungstechnologie, die zeit- und arbeitssparende Installationen verankerter Lösungen ermöglicht. Diese Anker arbeiten wie große Bolzen im Boden und werden auf die erforderliche Tiefe getrieben. Danach dreht ein Aufwärtszug an der Ankersehne den Ankerkopf im Boden in eine senkrechte verriegelte Ankerposition.

Wie funktionieren Bodenanker?

Es handelt sich um leichte, korrosionsbeständige Anker, die je nach Größe und Bodenbedingungen entweder von Hand oder mit tragbaren Geräten vom Boden aus installiert werden können. Wenn sie beladen sind, üben sie Druck auf einen Kegel des Bodens aus, der ihre Länge umgibt, und bieten einen sehr guten Widerstand gegen Bewegung.

Arten von Bodenankern

Es gibt viele verschiedenen Arten von Erdankern, die für unterschiedliche Zwecke verwendet werden können. Im Folgenden werden ein paar Arten näher beschrieben:

Boden- und Gesteinsankersysteme

Diese Ankersysteme verwenden Zementmörtel, um eine Verbindung zwischen dem Anker und dem Boden oder Gestein herzustellen. Gesteinsanker können mit verschiedenen Stahlsorten hergestellt werden und bestehen aus einer glatten oder epoxidbeschichteten Stange, die in einem übergroßen Bohrloch verfugt ist. Zentrierer sollten verwendet werden, um eine gute Fugenabdeckung (ca. 25 mm) um die Stange herum zu gewährleisten. Wenn Anker in aggressive Böden mit niedrigem pH-Wert und hohem Sulfatgehalt eindringen, kann ein zusätzlicher Korrosionsschutz wünschenswert sein. Der Schutzgrad sollte an die Umgebung und die erwartete Lebensdauer des Verankerungssystems angepasst werden.

Viele dieser Ankersysteme bieten zunehmende Barrieren gegen Korrosion, um das Vertrauen in eine dauerhafte Verankerung in allen Bodenumgebungen zu gewährleisten. Es können auch schützende äußere Endkappen verwendet werden, um andere Materialien abzudichten, wenn das äußere Ende der Verankerung nicht in Beton eingeschlossen ist.

Erdanker aus Polyesterharz

Diese Polyester-Anker werden verwendet, um eine Verankerung zwischen der Ankerstange und dem Gestein zu entwickeln. Diese Anker sind oft eine schnelle und wirtschaftliche Lösung für die vorübergehende Unterstützung von Gesteinen.
Polyester-Anker bieten eine schnelle Felsverstärkung für aktive und passive Installationen von Dämmen, Schleusen, unterirdischen Strukturen, Felsschnitten und Zurrgurten. Die meisten Polyester-Anker bestehen aus zwei Komponenten: Mörtel aus Polyesterharz und einem Katalysator.
Nach dem Bohren der Löcher werden die Anker eingesetzt. Es ist sogar möglich, dass Polyester-Anker in ein verdrehtes Loch eingeführt werden können. Wenn der Anker gedreht wird, werden die Komponenten gemischt und die Aushärtung beginnt. Nach dem Aushärten ist die Gesamtfestigkeit des Harzes oft stärker als die des umgebenden Gesteins. Harzsysteme bieten einen schnellen wirtschaftlichen Ansatz, der zu einem eingekapselten Felsanker führt.

Mechanische Erdanker

Mechanische Erdanker gibt es schon seit den 1950er Jahren. Seitdem haben viele Ingenieure, Bauunternehmer und Eigentümer die Vorteile der mechanischen Anker bei Dämmen, Schleusen, Wasser- / Abfallbehandlungsanlagen und vielen anderen Großprojekten erkannt. Diese Anker bieten den Vorteil einer sofortigen Verankerung zum Vorspannen und erfordern kürzere Einbettungen als herkömmliche Ankersysteme für Fugenmörtel. Sie haben sich immer wieder bewährt, um alle Schraubenanforderungen in allen Schichten zu erfüllen, die verschraubt werden können.
Um dem Bedarf an Schrauben gerecht zu werden, die eine breite Palette variabler Gesteinsformationen zufriedenstellend verankern, gibt es unterschieldiche Gesteinsschrauben mit einem einfachen und effizienten Installationssystem.

Bodenanker mit Kipphalterung

Bei diesen Anker wird eine Schwenk- oder Kippplatte bis zu einer bestimmten Tiefe in den Boden getrieben und um 90 ° gedreht, um eine Verankerung im Boden zu entwickeln. Diese Erdanker mit Kipphalterung sind von der Bodenfestigkeit abhängig, um auf Zugbelastungen zu reagieren.
Nach dem Eintreiben des Ankers in die erforderliche Tiefe wird das Antriebswerkzeug (Antriebsstahl genannt) entfernt. Der Anker wird dann gekippt und aus seiner Position geprüft. Dies wird als Lastverriegelung bezeichnet und bietet einen sofortigen Belastungstest für jeden Anker.
Diese Ankersysteme bieten viele Vorteile:

• Schnelle und einfache Installation
• Sofortige Belastungstests möglich
• Kein Mörtel
• Preiswerte Installationsausrüstung
• Umweltfreundlich und nachhaltig
• Kein Bohren erforderlich
• Anker für eine Vielzahl von Böden und Anwendungen

Es gibt verschiedene Erdanker mit Kipphalterung mit leichten bis schweren Haltekapazitäten. Die meisten Anker bestehen aus verzinktem Eisen und sind so konstruiert, dass Massivstahlstangen als tragendes Element verwendet werden.

Anwendungsbereiche

Für Erdanker gibt es zahlreiche Anwendungsbereiche. Am meisten findet man sie aber in Bauprojekten im Tiefbau. Diese Erdankersystem dienen als Stützmauern, um große Wände oder andere Systeme zu sichern und zu schützen. Weitere Anwendungsbereiche von Erdankers sind z.B. Außenbühnen oder Zirkuszelte.

Was gibt es bei der Installation zu beachten?

Bevor eine Firma die großen Anker in die Erde treibt, muss als erstes der Standort gründlich untersucht werden. Diese Standortanalyse hilft den genauen Widerstand des Bodens zu bestimmen und welche Art Anker für die Beschaffenheit des Bodens in Frage kommt und bestimmt die Korrosivität und den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens. Die Standortanalyse liefert auch die maximale Tiefe für die Bodenanker. Es ist immer zu empfehlen, dass die Anker vorher getestet werden. Auf diese Weise kann das perfekte Design für den Erdanker bestimmt werden.

Jeder Ankertyp wird auf unterschiedliche Art und Weise in den Boden getrieben. Die Feuchtigkeit und die Bodenzusammensetzung spielen hierbei eine sehr wichtige Rolle. Die meisten Erdanker werden mit einer Antriebsstange geführt und mit einem großen Stahlhammer in den jeweiligen Untergrund getrieben. Bei harten Böden müssen Vorbohrungen getägt werden, um die Installation zu erleichtern. Nachdem der Anker in die Erde getrieben wurde, wird der Anker durch Drehen gesichert.